15.12.10

Die kleine Retrospektive 2010 (Teil 1)

Wie froh darf man doch sein, dass dieses Jahr ein Ende findet! Oder etwa nicht?! Jedenfalls führt diese Tatsache zwangsläufig dazu, dass in jedem halbwegs aktuellen (Musik-)Blog eine Art Jahresrückblick gepostet wird - so natürlich auch hier.

Zuvor noch kurz etwas in eigener Sache:
In letzter Zeit konnte man kritische Stimmen munkeln hören, dass „Insane in the Radiobrain“ am aussterben sei und die Wendung hin zu einem Videoblog in etwa noch so interessant ist wie eine Dauerwerbesendung eines polnischen Privatsenders. Diese Kritik ist zweifellos gerechtfertigt. Tatsächlich machte es sich der Autor ab dem Sommer etwas gar bequem und kopierte lediglich etliche Videoclips, die wiederum von prominenten Musikblogs angepriesen wurden. Damit soll nun aber Schluss sein. Künftig werden wieder wie zu Anfangszeiten verwirrende, belanglose und meist überflüssige Einträge den Blog zieren. Deswegen erhält die Seite zwar auch weiterhin nicht wirklich eine Daseinsberechtigung. Immerhin scheint diese Art der digitalen Egomanie dem Autor wesentlich menschlicher als die tagtäglich auf dem sozialen Netzwerk von Herr Zuckerberg zelebrierte Kacke.

Genug gepoltert. Jetzt geht es um die Musik. Im ersten Teil der kleinen Retrospektive 2010 präsentiert der Autor seine persönlichen zehn Lieblingsalben der vergangenen zwölf Monate. Gerne hätte er ein gewisses Mass an Überraschung in den Top Ten gesehen. Das ist jedoch nicht der Fall...

1.
Arcade Fire – The Suburbs
All überall auf den Jahrescharts-Spitzen, sieht man Arcade Fires „Suburbs“ sitzen. Das soll hier nicht anders sein. Nicht nur eine wahrhaftig geniale, musikalische Zeitreise von Win Butler sondern auch der ultimative Soundtrack zum Jahr 2010.

2.
The National – High Violet

 
Schon als die Lieder im Frühjahr in schlechter Qualität geleakt waren, gab es kaum Zweifel, dass „High Violet“ ein absoluter Höhepunkt dieses Musikjahres wird.


3.
CocoRosie – Grey Oceans
Bestimmt nicht wegen dem Albumcover hat es “Grey Oceans“ auf das Treppchen geschafft. Musikalisch jedoch bislang das beste Album der beiden Schwestern. Vor allem weil es quasi keine Durchhänger hat.


4.
Beach House – Teen Dream
Als traumhaft darf man dieses Werk von Beach House allerdings bezeichnen. „Teen Dream“ vermochte das ganze Jahr hindurch immer wieder zu begeistern.


5.
Shearwater – The Golden Archipelago
Auch ohne Beteiligung von Will Sheff wurde dieses Album zu einer ruhigen und unscheinbaren aber dafür umso schöneren Perle des Jahres 2010.

6.
Sufjan Stevens – The Age of Adz
Maskiert kommt er mit neuen Liedern, die verstrickter sind denn je. Verständlichkeit? Hm... Jedenfalls freut man sich einfach immer wieder über die Flausen des Sufjan Stevens.


7.
Broken Bells – Broken Bells
James Mercer und Danger Mouse basteln was zusammen. Keine Überraschung, dass das Resultat überzeugt. Ein Platz in den Top Ten ist berechtigt, selbst wenn die Lieder leider nicht sehr tiefgreifend sind.


8.
Vampire Weekend – Contra
An dieser Stelle könnten gewiss einige Alben stehen, die es eher verdient hätten als die Jungs aus New York. Aufgrund der Anzahl der Hördurchgänge bleibt aber nichts anderes übrig als „das Pop-Album des Jahres“ mindestens auf dem achten Platz aufzulisten.


9.
 Hot Chip – One Life Stand
Es gab im 2010 keine bessere Tanzmusik als den naiven Dance auf „One Life Stand“. Das Musikvideo zum Song „I feel better“ sorgte zudem für so manchen heiteren Moment. Nerd Power!

10.
The Extra Lens – Undercard
Es gehört zur Pflicht jedes Mountain Goats Anhängers, mindestens ein Album mit J. Darnielle-Beteiligung in den Jahrescharts aufzulisten. Im Ernst: Undercard ist ein ganz tolles Album. Unter dem Strich erreicht es jedoch nicht annähernd die Qualität der meisten Mountain Goats Platten.


Nächste Woche folgt der zweite Teil der Retrospektive.