19.3.10

kreuz und quer

Wie umschreibt man eine Problematik ohne auf das eigentliche Problem einzugehen? Manchmal gar nicht so einfach wie es scheint. Ein Versuch:
Seit einigen Monaten hält eine Frau regelmässig und erfolgreich ihren Garten von Ungeziefer fern. Sie liebt ihren Garten über alles und zeigt diesen jeweils stolz ihren Freunden und Freundinnen. Ausgerechnet als nun ihre Mutter (und gleichzeitig ärgste Kritikerin) eine Visite ankündigt, wird ihr prächtiger Garten von einer heimtückischen Käferplage heimgesucht. Die Frau versucht mit ihren profunden botanischen Kenntnissen die Auswirkungen der Plage zu vertuschen. Sie weiss jedoch mit ziemlicher Sicherheit, dass ihre Mutter dies durchschauen wird. Schlimmer noch: Sie wird ihr vorwerfen, dass sie nicht gut genug zu ihrem Garten schaut.

Etwas weniger kryptisch will ich meinen „Lobgesang“ auf den Frühling formulieren. Sowohl auf Facebook wie in der Mittagspause im Büro darf man vernehmen, wie sich die Menschen über den Einbruch der vermutlich angenehmsten Jahreszeit erfreuen. Ich schliesse mich da nicht aus. Im Gegenteil: Die Sonne, der blaue Himmel, die ersten Blüten in den Gärten und natürlich die schon beinahe sommerlichen Temperaturen sind eine Wohltat für die vom Winter geschändete Seele. Allein der allmorgendliche Marsch zur Bushaltestelle könnte ich theoretisch mit einem Pfeifen auf den Lippen zurücklegen. Doch das Schönste an dieser Sache ist selbstverständlich wenn man an einem Freitagnachmittag behaupten kann, dass uns dieses Wetter für die nächsten zwei Tage erhalten bleibt.

Als Nachtisch gibts noch folgende Empfehlung: Schaut euch unbedingt die Blu-ray zum Film „The Reflecting Skin“ an. Der nun bereits vor 20 Jahren gedrehte Film von Philip Ridley überzeugte mich in jeder Hinsicht. Eine böse, unheimliche und bizarre Geschichte wurde da virtuos verfilmt. Was ich damit (weiter-)sagen will: Wer Lynch liebt, wird auch diesen Film nicht mehr aus seiner Sammlung geben. Wie erwähnt bezieht sich meine Empfehlung klar auf die Blu-ray und nicht die DVD oder eine Kopie aus dem Internet. Denn die verbesserte Bildqualität steigert die Faszination der Bilder zusätzlich. Zudem sieht man dem Film seine 20 Jahre fast nicht mehr an. Das kann den Charme eines Klassikers zerstören. Doch in dem Fall empfand ich es nicht als unangenehm, da der Film in meinen Augen absolut zeitlos wirkt.